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13. Markusbrief (über Sexualität)

Meine Wahrheit, die durch eine Frage nach und Meditation über Sexualität und Treue ans Licht kam. Sie gilt erstmal nur für mich. Niemand muss das so sehen wie ich.


Sexualität ist Sein.
Sexualität ist Gottesdienst.
So wie Essen Gottesdienst ist.
Laufen. Atmen. Wahrnehmen.

Sexualität allein. Sexualität zu zweit. Zu vielen.

Alles, was wir bewusst erleben, ist Gottesdienst. Und weil wir Gott sind, bereiten wir uns dadurch selber Freude.

Ich öffne mich. Ich spanne mich. Ich erlebe mich. Ich vertraue. Ich lasse los.
Fange mich. Und das in Unendlichkeit.
Dabei macht es keinen Unterschied, ob ich alleine bin. Allein braucht mehr Imagination des Ganzen. Zu zweit bin ich - körperlich - ganz.

Aber die Kommunion begehen wir nur, wenn wir es zu mehreren -meist wohl zu zweit (hihi)-machen.

Es kann bis zur völligen Auflösung der Körper- und Wahrnehmungsgrenzen gehen.
Es kann uns in die absolute Stille bringen, in der unser Verstand nicht mehr unterscheiden kann: „Wer bin ich?“ „Wer bist du?“
Es kann bis zur direkten Erfahrung gehen, die uns überraschen kann.
Wenn wir uns und den anderen gefunden und erkannt haben. Wenn wir beide Personen losgelassen haben. Und uns dem „Tod bereitwillig stellen“.
Das kann auch allein durch Berührung oder Blicke geschehen. Mit Vereinigung oder ohne.

Aber: Kein Grund, Sex nur zum Erleuchten zu betreiben.


Und es gibt den Sex, der aus der Bedürftigkeit gesucht wird:

-Ich bin nur vollkommen, wenn ich Mutter/Vater bin. Wir müssen ein Kind machen, damit wir glücklich, vollwertig, ganz werden.
-Ich bin nur glücklich, wenn ich immer wieder beweise, dass ich die Potenz zur Sexualität habe.
-Ich bin nur ganz, wenn ich sexuell begehrt werde. Von der und dem und dem und der auch noch und…
-Ich bin nur gut, wenn ich meinen Partner beherrsche, befriedige, abhängig mache, bediene, damit er/sie mich nicht verlässt, denn dann bin ich nichts mehr wert.
-Sex ist der Beweis, dass ich nicht allein bin. Alleine zählt nicht.
-Sex entspannt, lässt Druck ab, lässt mich schlafen, Sorgen vergessen, kann mich - wenn ich mich abhängig mache - vor vielen Problemen und Minderwertigkeitsgefühlen verstecken.
Aber: Kein Grund, Sex nicht auch aus Bedürftigkeit tu haben.

Sex kann Öffnung vortäuschen. Kann Kommunikation vortäuschen.

Sexualität kann Besitz ausdrücken. Ich gehe mit ihr ins Kino. Ich rede mit ihm über Intimes. Ich reise mit jener. Ich esse mit der anderen. „Aber Sexualität darf ich nur mit meinem Partner haben. Denn wir besitzen uns wechselseitig. Dann wissen wir sicher, welches unsere Kinder sind. Dann wissen wir, wem all unser Besitz vermacht wird. Dann verlieren wir nicht mal nach dem Tod Besitz und Kontrolle.“

Offene Sexualität ohne Erwartungshaltung, ohne „Geschäftsbeziehung“, gar als Kommunikation in Liebe, ist bedrohliches Chaos für unser (derzeit besitzorientiertes) System.
Als Zweck des Bedürfnisloch-Stopfens wird es zu Promiskuität. Wenn an Bedürftigkeit geknüpft (siehe oben), kann es auf der anderen Seite unser „wir-wollen-immer-mehr-haben-System“ sogar befördern.

Aber: Kein Grund, Sexualität nicht als Sicherheitsritual zu vollziehen.




Und wieder ein paar Fragen:

Tut es mir weh, wenn mein Partner ohne mich Sex hat und er sich daran freut?
Tut es mir weh, wenn mein Partner ohne mich ins Kino geht und ohne mich lacht?
Warum?
Warum nicht?








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