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14. Markusbrief (über Dunkelheit und Verzweiflung)

Über Dunkelheit und Verzweiflung

In meinem jüngsten Enlightenment erwischte es mich tatsächlich ausserhalb der Dyaden. Da wir eine ungerade Zahl von Teilnehmern waren, sass ich „draussen“ und hatte tatsächlich dort eine direkte Erfahrung. Ja, Yamini, Du hast recht. Nun weiss ich auch, dass man durchaus auch draussen einen Durchbruch erreichen kann, was ich bisher für mich als nicht vorstellbar abgelehnt hatte.

Und es war durchaus eine dunkle Erfahrung. Oder besser gesagt, mein Verstand deutete diese Erfahrung als negativ. Ich hatte die Tür des „Ich bin jetzt“ genommen, die mich schon vor 9 Jahren in Griechenland in meine erste Erfahrung geschmissen hatte. Klarer, so scheint mir diesmal, beständiger. Aber begleitet von der Erfahrung der unfassbaren Kleinheit. Machtlosigkeit und Vergeblichkeit.
Nicht das „ichbin“, sondern der Markus war so klein und die, mit denen er sich verbunden glaubt.

Ich erlebte eine Kraft….
Wie der Furor eines Gottes, von dem ich verstehe, dass er sich seine Bahn brechen wird. Angst wird er verbreiten, Leiden und Tod.
Ein Kali-Gott, der zerschlägt. Auch den Markus.
Sieh, wie mächtig ich bin.
Mein Verstand übersetzte es in die Gegenwart unseres Lebens. So viele in Angst um Ihre Gesundheit, Ihr Leben, die Gesundheit Ihrer Familie. Solch unfassbar grosse Angst vor dem Ende der Existenz, dass die überwältigende Mehrheit bereit ist, alles, was menschlich ist, zu opfern auf dem Altar der Angst.
Nein, nein ich „willnichtsterben“!! Lieber berühre ich niemanden, lasse ich niemanden herein, rede ich mit niemandem, berühre niemanden. Oma, Du darfst nicht sterben, damit ich Dich noch HABE. Ich werde nicht gestatten, dass Du Berührung erfährst. Begreifst Du nicht, dass Dich das töten könnte? Vertrau nicht auf Deine Liebe, Deinen Körper. Es ist besser, zu vegetieren ohne Menschliches…dann wirst Du leben und nimmer sterben. Stirb nicht. Wenn Du aufhörst, menschlich zu leben, wirst du nicht sterben, oder doch nicht so bald. Die Tage sind es, die zählen! Die Stunden. Es ist doch egal wie Du lebst, Hauptsache du lebst. Alle haben wir Angst zu sterben. Alle.
Und Du, der Du mir erzählst, ich solle jetzt sterben? Mein Sterben lieben und Verantwortung übernehmen, Du treibst uns in den Tod, Du Mörder.


Nein
Es ist der Tod, der tötet und der steht am Ende Deines Lebens.

Wie willst Du sterben?

Wenn Du Sex hast wirst Du an Aids sterben, Syphillis, HPV….
Wenn Du frei und hemmungslos isst, wirst Du an Diabetes verenden.
Wenn Du trinkst, wirst Du verrecken.
Wenn Du küsst, wirst Du Herpes bekommen.
Wenn Du tanzt, wirst Du anstecken und angesteckt werden.
Wenn Du singst, wirst Du verenden.
Wenn Du umarmst, wirst Du töten.

Ich bin bereit,
zu sterben
zu verenden
zu leiden
angesteckt zu werden
zu töten

wenn das der Preis für ein menschliches Leben ist.

Allein. Bin ich mit dieser pervertierten Haltung.

Allein gegen eine Übermacht an feurigen Lebensvernichter-Göttern und -Halbgöttern, die wissen:
So muss die Welt sein.
Der Mensch ist ein tödlicher Virus.
Seid allein! So kann Euch nichts geschehen. Das Ende ist nah. Flüchtet Euch in Höhlen. Ihr sterbt. Nehmt Pillen. Masken. Garagen. Atomraketen. Drohnen. Impfungen. Bunker. Lasst ab von Fleisch und Lust und Sucht. Rettet Euch in die Sterilität der Maschinen, denn das seid Ihr….

So hör ich sie und irre weiter in meinem Irrtum. Ich bin Mensch. Ich leide. Füge Leid.
Bleibe in meinem Irrsinn obwohl die Menschheit mir zubrüllt: Hör auf, Mensch zu sein. Denn der Mensch ist sterblich! Hephaistos ist in Führung. Logos.

Μα αν αυτός μ’ απαρνηθεί σε πέλαγο βαθύ ναυάγιο άσε με.

Bitterlich weinend, von einer weiteren dunklen Erfahrung fast genötigt, habe ich einen Tag später in einer Dyade all das ausgepackt. Gezeigt, was ich nicht zeigen wollte. Präsentiert, was ich vergraben halten wollte.
Meine Angst. So wenig sind wir. So klein im Angesicht des „IchBin“ und so viele auf dem andren Pfad.

Es ist gut. Es ist.
Schmerzen.
Schmerz ist „Nichtannahme“.
Annehmen.
A - nneh - men.








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