Viele Menschen haben Angst. Angst vor dem Tod oder Angst, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren.
Dieser Satz aus einem Telefonat mit einer Freundin, erinnerte mich an eine Einsicht, die ich in einer Dyade hatte.
Lange Zeit meines Lebens, stand ich neben einem wunderschönen, reissenden oder plätschernden Fluss, oder Gebirgsbach(?). Ich konnte ihn ansehen, an seinem Ufer spielen und irgendwann bin ich in die Fluten gegangen.
Sozusagen eine „Reinkarnation“.
Dann fing ich an, in diesem Fluss zu fischen, mit blossen Händen, ich fühlte meine Kraft, Begabung, mein Versagen, mein Ausrutschen und Stürzen. Ich war, „der begabte Schauspieler“, der „liebende Vater“, der für seine Kinder kämpft, der „treusorgende Ehemann“, der seine Frau begleitet, der politische Staatsbürger, der Linke.
So stemmte ich mich gegen die Wirbel und Stromschnellen, spürte meinen Widerstand gegen die wilden Wellen. Kraft. Wut. Angst. All das.
Das war der zweite Schritt.
Und auf einmal erkannte ich, dass ich auch loslassen kann. Aufhören zu kämpfen. Sehen wohin mich diese Flut tragen würde.
Das war die dritte Verwandlung.
Und ich liess mich vom Fluss durchs Leben schiessen. Der „Filmschauspieler“. der „Geniesser“, der im Vorbeirauschen die Früchte von den tiefhängenden Aesten mitreisst. Ups, eine Untiefe….Füsse einziehen!! Oh. Eine Welle, die über meinem Kopf zusammenschlägt. Achtung Aeste, tiefe Brücke! Aber auch Landschaften von Schönheit und Licht, durch die mich das Leben führt.
Viel entspannter. Auch nicht ohne Hindernisse, aber viel mehr im Einklang mit der Welt, dem Leben.
Jeden Tag erwachte ich und sagte: „Leben, führ mich, mach mit mir, was Du willst. Ich bin bereit.“
Und das Leben überschüttete mich mit Freude und Glück, weil ich mich nicht mehr gewehrt habe.
Was mich früher ängstigte, konnte ich plötzlich annehmen. Schlechtes Wetter wurde schön. Finanznot wurde unwichtig. Schmerz wurde ein Gefühl, das ich ansehen konnte.
Und mit einem Mal öffnet sich wieder eine Tür in meinem Herzen und ich überwinde die Angst, das alles zu verlieren, nicht zu beherrschen, zu sterben.
Ich gehe nochmal ganz neu ins Wasser. Mit der Bereitschaft zu ertrinken, zu sterben, alles loszulassen, alles was ich bin oder zu sein glaube und glaubte.
Es war kein Bach. Kein Fluss. Eher ein Meer. Tief und unkontrollierbar und potentiell tödlich.
Dahinein ging ich und mit jedem Schritt und jeder Bewegung wurde mir bewusst:
Da ist kein Fluss und kein Markus, der in ihn steigt….
Ich bin der Fluss. Ich bin das Ufer. Das Wasser ist Markus. Der „Bachkus“, naja… oder das Marmeer? hihi.
Whatever.
Das ist die letzte Verwandlung. (so scheint mir, aber wer weiss…haha)
Ich bin das Wasser. Ich bin es immer gewesen und all die Verwandlungen und „Reinkarnationen“ waren Illusion. Eine aufregende Illusion.
Und ich verliere nichts als meine Angst. Es gibt in Wirklichkeit keine Hindernisse. Denn die bin ich selbst. Haha, also Ganesha bin ich auch noch (?). Keine Untiefen.
Denn ich bin das Wasser.